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Wegweiser für die Prävention von Krankenhauseinweisungen im Pflegeheim

Maria Paula Valk-Draad, Timo Schulte und Prof. Sabine Bohnet-Joschko berichteten beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung im Herbst 2021, welche Hospitalisierungen durch effektivere Behandlung in Pflegeheimen bzw. durch die verbesserte Abstimmung von Pflegeheimen und weiteren, an der Versorgung beteiligten Fachgruppen reduziert werden.  

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung
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Die Vermeidung von Krankenhausfällen bei Pflegeheimbewohnenden wird – auch als Indikator für die Qualität der Versorgung in Pflegeheimen – international diskutiert. Allerdings werden bisher bei der Beschreibung potenziell vermeidbarer Krankenhauseinweisungen durch ambulante Versorgung die Besonderheiten des Pflegeheimsettings wenig oder gar nicht berücksichtigt.

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Fragestellung und Zielsetzung
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Welche Hospitalisierungen können durch effektivere Behandlung in Pflegeheimen bzw. durch verbesserte Abstimmung von Pflegeheimen und weiteren an der Versorgung beteiligten Fachgruppen reduziert werden?

Ziel ist die Identifikation von Pflegeheim-sensitiven Krankenhausfällen (PSK) durch Schätzung von Vermeidungspotentialen.

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Methode
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Eine Sekundärdatenanalyse der Daten von sechs Krankenkassen ergab 117 Diagnosen mit einer Prävalenz von >0,1% unter Pflegeheimbewohnenden. Das Vermeidungspotenzial für Krankenhauseinweisungen bei diesen Diagnosen wurde in zwei Befragungsrunden von 107 bzw. 95 Expert*innen nach einer angepassten RAND-UCLA Appropriateness Methode, ähnlich einem Delphi-Verfahren, eingeschätzt. In einem abschließenden Workshop mit 16 Expert*innen wurden die Vermeidungspotenziale konsentiert.

 
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Ergebnisse
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Für 58 Diagnosen wurde ein Vermeidungspotenzial von >70% im Fall optimaler Versorgungsbedingungen konsentiert und damit als pflegeheim-sensitiv kategorisiert.

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Diskussion
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Die Liste der pflegeheim-sensitiven Krankenhausdiagnosen (PSK) zeigt Möglichkeiten der Reduzierung von Krankenhauseinweisungen aus dem Pflegeheim auf, die durch Implementierung nachhaltiger struktureller und sektorenübergreifender Anpassungen zur Verbesserung der Versorgung erreicht werden können. Diese sind zu entwickeln und umzusetzen.

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Praktische Implikationen
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Die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen zur Reduzierung von pflegeheim-sensitiven Krankenhausfällen wird mit Kosten verbunden sein. Diese sind als Investition für eine bedarfsgerechte Versorgung und damit verbundene künftige Einsparungen durch Vermeidung von Krankenhauseinweisungen aus dem Pflegeheim zu betrachten.

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Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz
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Die PSK-Liste sensibilisiert für vermeidbare Krankenhauseinweisungen aus dem Pflegeheim.

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Mitschnitt des Vortrags
 
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