Vom Pflegeheim ins Krankenhaus – viele Einweisungen sind vermeidbar
Projekt
Willkommen beim Innovationsfonds-Projekt „Bedarfsgerechte Versorgung von Pflegeheimbewohnern durch Reduktion Pflegeheim-sensitiver Krankenhausfälle“
Wenn ältere Patient:innen aus dem Pflegeheim ins Krankenhaus kommen, besteht immer die Gefahr, dass sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert – sei es durch die psychische Belastung, Infektionen oder zu lange Immobilisation. Viele Einweisungen wären durch eine effektive und frühzeitige Versorgung im Pflegeheim vermeidbar. Aber welche sind das? Welche neuen Strukturen bräuchten wir dafür? Und wie müsste das Fachpersonal geschult werden? Diese spannenden und auch für die Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung relevanten Fragen haben wir untersucht und wurden dabei vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesauschusses gefördert.
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Was sind Pflegeheim-sensitive Krankenhausfälle?
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Fälle, die unter guten Bedingungen ohne Krankenhauseinweisung im Pflegeheim behandelt werden können, nennen wir Pflegeheim-sensitive Krankenhausfälle, kurz PSK. Wir haben zunächst analysiert, mit welchen Diagnosen Pflegeheimbewohner:innen am häufigsten eingewiesen werden und welche vermeidbar wären. Auf Grundlage der Daten haben wir einen Katalog von PSK sowie Ansätze und Interventionen entwickelt, um sie in Zukunft zu vermeiden.
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Die Projektpartner
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Die Konsortialführung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko, Inhaberin des Lehrstuhls für Management und Innovation im Gesundheitswesen der Universität Witten/Herdecke. Das Projekt wird gemeinsam mit den Verbundpartnern OptiMedis AG, dem Forschungs- & Innovationsverbund an der Evangelischen Hochschule Freiburg e.V. sowie dem Pflege e.V. durchgeführt.
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Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Seite des Gemeinsamen Bundesauschusses.
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Veröffentlichungen zu den Ergebnissen finden Sie hier!
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Das PSK-Projekt auf einen Blick
Auswertung der häufigsten Krankenhausfälle von Pflegeheimbewohnern und der durchschnittlichen Krankenhauskosten pro Fall
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Vorbereitende Forschungsfragen:
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Wie häufig werden Pflegeheimpatienten im Krankenhaus behandelt?
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Was sind die häufigsten Diagnosen zu diesen stationären Behandlungen?
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Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten der jeweiligen Krankenhausfälle im GKV-System?
Methode: Krankenkassen-übergreifende Sekundärdatenanalyse
Entwicklung einer konsensvalidierten Liste pflegeheim-sensitiver Krankenhausfälle
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Primäre Forschungsfragen:
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Welche Krankenhausfälle sind Pflegeheim-sensitiv, also wenigstens zum Teil vermeidbar?
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Wie hoch ist das geschätzte Vermeidungspotenzial innerhalb der jeweiligen Diagnosegruppe?
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Methode: Online-basierter Expertenkonsensus (explizit)
Ermittlung von Einsparpotenzialen und expertenbasierter Empfehlungen zur PSK-Reduktion
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Sekundäre Forschungsfragen:
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Wie hoch sind die Einsparpotenziale für das GKV-System durch die Reduktion von PSK?
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Welche strukturellen Voraussetzungen oder praktischen Maßnahmen und Konzepte haben das Potenzial zur Reduktion der PSK? Wie ist der geschätzte Zeithorizont der Wirksamkeit?
Methoden: Gesundheitsökonomische Kosten-Extrapolation, Expertenworkshop (implizit)
Was wir erarbeiten
Liste mit Pflegeheim-sensitiven Krankenhausfällen
Handlungsempfehlungen für Pflegeheime, Krankenkassen, Politik und weitere
Fallbeispiele mit PSK-Potenzial
TEAM
Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko
Projektleitung / Konsortialführung
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„Die PSK-Liste soll für Chancen einer Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung akut erkrankter Bewohner:innen von Pflegeheimen sensibilisieren.“
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Maria Paula Valk-Draad, M. Sc. Epidemiologie
Projektbearbeitung und -koordination
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„Unsere Eltern verdienen es, optimal versorgt zu werden!“
Dr. Oliver Gröne, PhD M. Sc, Dipl.-Soz.
Methodik, Transfer
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„Eine personenzentrierte Versorgung erfordert ein besseres Verständnis der Angemessenheit von Einweisungen ins Krankenhaus.“
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Timo Schulte, MBA Health Management
Datenanalytik
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„Ich wünsche mir, dass dieses Projekt mehr als nur theoretische Erkenntnisse liefert, sondern letztlich einen echten Beitrag zur Verbesserung der Pflegeheimversorgung leisten wird.“
NEWS
01/
Handlungsempfehlungen veröffentlicht: Pflegeheim-sensitive Krankenhausfälle und Ansätze zur Verringerung der Hospitalisierung von Pflegeheim-bewohnerinnen und -bewohnern
Durch eine Optimierung multidisziplinärer Kommunikation und Kooperation, kombiniert mit einem – auch digitalen – Ausbau der Infrastruktur bei Schaffung einrichtungsbezogener rechtlicher Voraussetzungen und Vergütungsstrukturen könnten fast 35 % aller Hospitalisierungen aus dem Pflegeheim vermieden werden. Dafür erforderliche Ausgaben könnten aus Einsparungen durch vermiedene Krankenhausaufenthalte in Höhe von 768 Mio. € refinanziert werden.
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Details zu den PSK-Handlungsempfehlungen lesen Sie im Bundesgesundheitsblatt (Januar 2023).
03/
PSK: Wegweiser für Maßnahmen zur Prävention von Krankenhaus-einweisungen im Pflegeheim
Maria Paula Valk-Draad, Timo Schulte und Prof. Sabine Bohnet-Joschko berichteten beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung 2021, welche Hospitalisierungen durch bedarfsgerechte Behandlung in Pflegeheimen bzw. durch die verbesserte Abstimmung von Pflegeheimen und weiteren Fachgruppen reduziert werden können.
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02/
Vom Pflegeheim ins Krankenhaus: Fast 35 Prozent der Einweisungen sind potenziell vermeidbar
Durch die Vermeidung Pflegeheim-sensitiver Krankenhausfälle könnten in Deutschland potenziell 770 Millionen Euro eingespart werden. Hierfür sind allerdings strukturelle Veränderungen nötig, die wiederum durch die Einsparungen refinanziert werden könnten.
Das sind die Ergebnisse unseres Projekts, die am 9. Dezember 2022 bei einem Online-Symposium präsentiert wurden.
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04/
Sensibilisierung für Pflegeheim-sensitive Krankenhausfälle aufgrund einer Sekundärdatenanalyse
Wie häufig und aus welchem Anlass werden die Bewohner:innen in deutschen Pflegeheimen im Krankenhaus behandelt? Und welche Kosten entstehen dadurch? Das stellten Timo Schulte, Maria Paula Valk-Draad und Prof. Sabine Bohnet-Joschko beim Deutschen Kongress für Versorgungsforschung im Jahr 2020 vor.
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